Die Seekrankheit ist ein sehr oft angesprochenes Thema. Vielfach steckt etwas Scheue oder Scham hinter der Frage, was aber absolut nicht notwendig ist. Selbst erfahrene Kapitäne können eines Tages Seekrank werden. Nun die Bewegungen des Katamarans ist anders als auf einem Einrumpfsegelschiff. Nochmal anders sind die Bewegungen auf einer Fähre, einer Motoryacht, Ausflugsschiff oder gar kleinen Motorböötchen. Und jeder reagiert anders auf diese unterschiedlichen Bewegungen. Jemand der bei einer Ausflugsfahrt mal schlechte Erfahrungen mit Seekrankheit machen musste, sollte sich deswegen nicht abschrecken lassen und auf einen Törn auf einer Segelyacht verzichten. Die Mehrheit der Gäste sind im Vorhinein fragend und ängstlich bezüglich Seekrankheit, doch nur für eine verschwindend kleine Anzahl ist es schlussendlich ein tatsächliches Problem.
Grundsätzlich “Ja”, auf einem Katamaran kann man auch seekrank werden. Unsere Erfahrung zeigt, dass der Körper im Normalfall 2-3 Tage benötigt, um mit den neuen Bewegungen und Signale klar zu kommen und sich anzupassen. Es spielen viele verschieden Faktoren eine Rolle, so zum Beispiel Essen, Psychischer Zustand, Angst, Unsicherheit, Wahrnehmungsorgane, Körperliche Verfassung etc… Jemand der die Welle aktiv reitet auf einem Schiff wird tendenziell weniger Seekrank als jemand, der sich der Situation ausgeliefert fühlt. Da gibt es auch unterschiedliche Vorstellungen von Seekrankheit. Das es die ersten Tage etwas mulmig wird in der Bauchregion oder wenn man sich nicht all zu lange im unteren Bereich eines Schiffes aufhalten kann, weil er/sie den Horizont nicht mehr sieht, ist ganz normal und hat nur bedingt mit Seekrankheit zu tun. Anders ist es bei jemandem dem es so schlecht geht, dass er sich übergeben muss, Kreislaufstörungen bekommt und es nicht besser zu werden scheint.
Wir empfehlen nicht mit leerem Magen loszufahren, sich nicht zu lange in die Innenräume des Rumpfes aufzuhalten. Es wird auch empfohlen Ingwer in irgend einer Form zu sich zu nehmen. Es gibt auch prophylaxe Seekrankheits- oder Reisekrankheitsmedikamente, welche in Rezeptfrei erhältlich sind oder auch an Bord vorhanden sind.
Der Seemann sagt auch, bei Anzeichen von Seekrankheit sollte man sofort schwarze Schokolade (mit Vorzug Schweizerschoggi) essen und anschliessend ganz viel Minzblätter kauen. Das helfe zwar nicht gegen das Seekrank werden, doch beim Übergeben schmeckt es dann wie “After-eight”.